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Das von der Firma Sanofi-Aventis sich gegenwärtig in weit fortgeschrittener Evaluierung, in so genannter klinischer Phase III befindliche Medikament Acomplia (Wirkstoff Rimonabant) könnte in revolutionärer Weise unser Suchtverhalten – Essen, Nikotin und eventuell auch Alkohol – positiv beeinflussen. Acomplia wirkt als so genannter Antagonist am Wohlfühlzentrum im Gehirn, das heißt es blockiert die Rezeptoren, ohne sie dabei zu aktivieren und damit deren Funktion, in diesem Fall Wohlfühlen gekoppelt mit Appetit, auszulösen. Nimmt man also dieses Medikament ein, stellt sich bei anschließender Nahrungsaufnahme oder auch beim Rauchen der befriedigende Effekt, aber dadurch auch das Auslösen von Appetit nach weiterer Nahrung oder Nikotin, nicht mehr ein.
Kürzliche Studien in Europa und Nordamerika, die je 3000 übergewichtige Probanden und einen Zeitraum von zwei Jahren umfassten, zeigen eindrucksvolle Ergebnisse: Bei fast zwei Dritteln der Testpersonen, die eine Dosis von 20 mg Acomplia pro Tag erhielten, wurde eine Gewichtsreduktion von fünf Prozent des Körpergewichts festgestellt. Nur ein Drittel der Testpersonen, die ein Placebo oder eine Dosis von nur 5 mg Acomplia erhielten, erzielten ein vergleichbares Ergebnis. Auch der Cholesterinspiegel wurde durch Acomplia positiv reguliert: Während das „gute“ HDL Cholesterin im Schnitt um 25 Prozent durch die höhere Dosis bedingt anstieg, fielen gleichermaßen die Werte für das „schlechte“ LDL Cholesterin. Alle Testpersonen erhielten zu Beginn der Studie eine Ernährungsberatung und die Empfehlung, 600 Kalorien pro Tag in ihrer Nahrung einzusparen. Keiner der Testpersonen wusste jedoch ob und welche Dosis Acomplia sie erhielt.
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