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Oliver Reiser

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Der Rösselsprung der Chemiker

von Prof. Oliver Reiser

Der Rösselsprung des Schachs im Gewand der Chemiker: Bilden Sie die längste Kette, ohne ein Element zweimal zu benutzen. © Chemie-im-Alltag 2002, 2006.

Was ist eigentlich der Rösselsprung der Chemiker?

Diese Frage wurde in letzter Zeit oft hier im Portal gestellt. Antwort: Der Rösselsprung ist eine besonders grausame Art der anorganischen Chemiker, Schüler und Studenten in Prüfungen zu quälen. Man nennt ein Element des Periodensystems, sagen wir mal Selen (s. Abbildung links), und fragt dann, welche Atome im Rösselsprung - der Zugweise des Springers im Schach: zwei Felder in eine beliebige Richtung geradeaus, und dann um ein Feld abbiegen - erreicht werden können. Vom Selen wären das also Silicium, Stickstoff, Fluor, Argon, Xenon, Astat, Bismuth und Zinn.
Diese Frage macht deswegen Schwierigkeiten, da man das Periodensystem immer nur horizontal und vertikal lernt. Ich als Organiker - wir beschäftigen uns in der Hauptsache "nur" mit Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Wasserstoff - habe da auch immer wieder Probleme.

Wer hüpft am längsten?

Grund genug also, den Rösselsprung einmal ausführlich zu üben und dabei das Periodensystem von allen Seiten kennen zu lernen. In rechter Abbildung (zur Vergrößerung anklicken) habe ich das Periodensystem ohne die Lanthaniden und Actiniden aufgeschrieben. Sie dürfen auf einem beliebigen Element beginnen und sollen sich nun im Rösselsprung bewegen. Kein Element darf zweimal benutzt werden. Ihre Aufgabe: Bilden Sie eine möglichst lange Kette! Ihre Lösung bewerten Sie nach folgendem System: Geben Sie sich einen Punkt pro Kettenmitglied (maximal 87), je 10 Bonuspunkte, wenn Sie alle blauen, roten oder gelben Elemente in Ihrer Lösung verwenden können, weitere 10 Bonuspunke, wenn Sie alle 87 Elemente verwenden oder 10 Bonuspunkte, wenn Sie schlüssig beweisen können, dass man nicht alle Elemente verbinden kann. Schicken Sie mir Ihre Sequenz und evtl. den Beweis zur nicht vollständigen Lösbarkeit per e-mail zur Überprüfung. Die beste Lösung, die bis zum 15.12.2008 bei mir eingeht, wird mit einem Buch von John Elmsley Chemie im Alltag prämiert. Ich selbst werde dann auch eine Lösung anbieten, ob es die beste ist oder von Ihnen übertroffen werden kann, weiß ich nicht. Ich bin gespannt.

Ein Tipp zum Lösen

Mit vielen frei erhältlichen Graphikprogrammen kann man mit einem Stift auf der Graphik, in diesem Fall also dem Periodensystem, herummalen. Auf diese Weise kann man ganz einfach am Computer die Lösung suchen. Natürlich können Sie dann Ihre eingezeichnete Lösung als Bildschirmfoto oder Graphik an mich schicken.

 

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