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Oliver Reiser

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Studieren in Amerika

von Prof. Oliver Reiser

Harvard, MIT, Berkeley, Stanford – große Namen amerikanischer Universitäten. Wer hier studieren oder forschen möchte, sollte folgende Tipps beherzigen.

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Die Motivation für ein Studium in USA

Warum ist es für viele ein Traum, an einer amerikanischen Universität zu studieren? Neben dem Wunsch, einmal eine Zeit im Ausland zu leben, sind besonders in den Naturwissenschaften die amerikanischen Universitäten geradezu fantastisch ausgestattet. Verbunden mit den vielen talentierten und hoch motivierten Studenten und Forschern, die diese Universitäten anziehen, wird eine einmalige Studien- und Forschungsatmosphäre geschaffen. Mir hat auch immer besonders gut gefallen, dass sich das Studentenleben mehr oder weniger den ganzen Tag auf dem Campus abspielt, was auch Freizeit-Beschäftigungen wie Sport, Konzerte oder Theater mit einschließt. Die Identifikation der Studierenden mit der Universität ist hoch, und auch Jahre nach Beendigung des Studiums trägt man seine T-Shirts mit dem Emblem ihrer Universität mit Stolz, bis Sie auseinanderfallen (meine sind jetzt 20 Jahre alt, und ich trage sie zum Leidwesen meine Frau immer noch!).

Die Wahl der Universität – es muss nicht unbedingt Harvard sein

Das eben Gesagte gilt für viele Universitäten in USA, aber nicht für alle. Anders als in Deutschland gibt es klare Unterschiede zwischen den Universitäten, die sich sowohl in Angebot und Ausstattung, aber auch in der Leistung und Motivation der dort tätigen Wissenschaftler und Studenten widerspiegelt. Nun sollte man die Wahl der Universität nicht auf Harvard oder einen der anderen, klangvollen Namen, deren Echo auch in Deutschland widerhallt, beschränken.

Es gibt eine ganze Reihe hervorragender Universitäten in USA, die uneingeschränkt empfohlen werden können. Die Grenze würde ich etwa bei den TOP-40 des Landes ziehen, ein Rankingliste der amerikanischen Chemie- und Biologieinstitute aus dem Jahr 1997 ist rechts abgebildet (zur Vergrößerung anklicken), an der sich auch heute noch mehr oder weniger nichts geändert hat. Aktuellere Daten kann man auf der Webseite von US-News erhalten, die allerdings kostenpflichtig sind.

Zwar sollte man nicht zu viel Wert in solche Aufstellungen legen, als Anhaltspunkt sind sie aber gut zu gebrauchen. So fällt mir in nebenstehender Aufstellung der nur mittelmäßige Platz der UC-Irvine, Kalifornien, auf, die ich momentan für eine der besten Universitäten der USA in Chemie halte. Boston College fehlt in der Auflistung völlig, auch diese Universität hat ein hervorragendes Chemie-Department.

Auch die zu Grunde gelegten Kriterien für solche Listen sind sehr unterschiedlich: Mal werden die Forschungsleistungen, mal die Lehrleistungen und mal die Drittmittel stäker gewichtet, wodurch es zu großen Unterschieden in den Platzierung einer Universität kommen kann. Auf der Suche nach einer geeigneten Universität in USA sollte man sich daher auf jeden Fall beraten lassen.

 

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